Aurora: Nordlichter auf Jupiter
Jupiter ist vom stärksten planetaren Magnetfeld des Sonnensystems umgeben. Es sorgt sowohl für die Entstehung der stärksten Strahlungsgürtel als auch für eine lebhafte Aktivität von Polarlichtern. Die Auroren von Jupiter sind so energiereich, dass sie vor allem im Ultravioletten leuchten; im sichtbaren Licht sind sie eher unauffällig. Sie wurden im Jahr 1979 von der US-Raumsonde Voyager 1 bei ihrer dichten Passage des Riesenplaneten entdeckt. Derzeit befindet sich die US-Raumsonde Juno im Endanflug auf den Riesenplaneten. Sie wird ihn am 5. Juli 2016 erreichen, um in eine polare Umlaufbahn einzuschwenken. Daher nutzten Planetenforscher das Weltraumteleskop Hubble, um die gegenwärtige Aktivität der Jupiterpolarlichter genauer zu untersuchen.
Die neuen Bilder zeigen, dass die Polarlichter auf Jupiter sehr aktiv sind und sich ständig verändern. Während das Weltraumteleskop Hubble die Polarlichtaktivität beobachtet, untersucht die Raumsonde Juno direkt den Sonnenwind, dessen elektrisch geladene Partikel für die Schauspiele in der Hochatmosphäre des Planeten verantwortlich sind. Aus den kombinierten Messungen lassen sich dann Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen der Intensität und dem Verhalten des Sonnenwinds und den Reaktionen des Jupitermagnetfelds ziehen. Juno soll Jupiter für rund 20 Monate aus unmittelbarer Nähe untersuchen und wird dabei im Abstand von zwei Wochen die Rotationspole des Planeten in geringem Abstand überfliegen. Die Sonde ist sowohl mit einem abbildenden Ultraviolettspektrometer als auch mit einer Kamera für das sichtbare Licht ausgerüstet und kann damit die Polarlichter des Riesenplaneten in bislang unerreichter Qualität dokumentieren. Mit den eigentlichen Messungen wird Juno im Oktober 2016 beginnen, wenn die Sonde die endgültige Umlaufbahn um Jupiter erreicht hat.
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